Im Themenbereich unseres Kursmagazins portraitieren wir Menschen, die unsere Arbeit bereichern. Dieses Interview erschien im Kursmagazin Januar 2023.
Dies sind Marianne Wiese (72) und Silvia Durrer (62). In diesem Sommer gehts nach Urnäsch. Ein Gespräch über das Miteinander, schöne Momente und worauf Mariannes Mann zukünftig wohl verzichten muss.
Marianne Wiese: Das Zusammensein mit den Menschen. Es ist schön zu sehen, wie sich alle freuen. Auch das gemeinsame Essen am Abend macht die Ferienwoche zu einem besonderen Erlebnis.
Silvia Durrer: Die Spielabende und Ausflüge sind für mich die Höhepunkte. Alles ist locker und unkompliziert. Im letzten Jahr in Davos-Klosters war ich das erste Mal dabei. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die schöne Stimmung. Die Leute sind ganz verschieden, aber dass es doch so gut harmoniert, das war richtig schön. Die Ferienwoche ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 60 Jahren. Die älteste Teilnehmerin letztes Jahr war 89.
Marianne Wiese: Nein, obwohl wir beide gelernte Drogistinnen sind und hier in Obwalden leben.
Silvia Durrer: Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Für mich war es recht einfach. Marianne hatte alles sehr gut vorbe-reitet und ich konnte gemeinsam mit den Gästen in die Ferienwoche starten und zwanglos geniessen. Das war eine sehr schöne Erfahrung, danke Marianne!
Silvia Durrer: Die gesamte Reisegruppe wird in Sarnen mit einem Car abgeholt und an den Ferienort chauffiert. Im Hotel angekommen, werden die Zimmer verteilt. Dabei achten wir auf verschiedene Kriterien wie zum Beispiel, wer eine Badewanne benutzen kann oder eine Dusche braucht.
Marianne Wiese: Das Tagesprogramm ist immer ähnlich. Ab 8 Uhr gibts Frühstück. Zwischen 9.30 und 10.30 Uhr fahren wir los, um etwas in der Region zu besichtigen. Das Programm ist freiwillig. Man darf auch im Hotel bleiben und die Infrastruktur wie beispielsweise ein Hallenbad nutzen.
Marianne Wiese: Sie besteht meistens aus 22 bis 25 Personen. Man hat somit auch eine gewisse Verantwortung in dieser Woche. Silvia ist für mich eine gute Entlastung. Bis jetzt ist es immer gut gegangen. Wir hatten nie einen Krankheitsfall. Mein Highlight ist immer, wenn die Leute die Ferienwoche in vollen Zügen geniessen konnten und zufrieden heimgehen.
Silvia Durrer: In diesem Jahr gehts nach Urnäsch. Wir halten bereits jetzt die Augen und Ohren offen, was man im Appenzellerland sehen und besuchen könnte. Insbesondere auch Aktivitäten für ältere Menschen sollen möglich sein. Aber wir werden kaum mehr den Säntis hochwandern …
Marianne Wiese: Wandern nicht, aber fahren! (Beide lachen.) Im Vorfeld melden wir immer den Bergbahnbetrieben, dass wir mit einer Gruppe Senioren kommen. Dann sind die Mitarbeitenden stets sehr zuvorkommend und helfen beim Ein-und Aussteigen.
Silvia Durrer: Auch wenn man manchmal im Schweizer Tourismus von fehlender Servicementalität hört, das können wir gar nicht bestätigen. Im Gegenteil: Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht.
Silvia Durrer: Wir kümmern uns darum, dass alle informiert sind über das Tagesprogramm und wissen, wann sie wo sein müssen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schauen sehr gut zuein-ander. Dabei ist Geselligkeit ganz wichtig. Vor allem auch am Abend. Da sitzt man beisammen und macht gemeinsam ein Spiel oder klopft einen Jass.
Marianne Wiese: Viele aus unserer Reisegemeinschaft treffen sich auch während des Jahres.
Silvia Durrer: Jetzt kann Marianne nicht mehr mit ihrem Mann rekognoszieren, jetzt muss sie dann mit mir Vorlieb nehmen.
Marianne Wiese: Ich weiss nicht, ob mein Mann damit einverstanden ist (lacht).
Silvia Durrer: Wir können ihn ja dann fragen. Nein, im Ernst: Wir werden uns im Vorfeld absprechen, was wir noch organisieren müssen und wie wir die Aufgaben vor Ort aufteilen.
Marianne Wiese: Auf das Zusammensein, die Gegend und den Apéro. Einfach miteinander unterwegs zu sein, das ist das Schönste.
Silvia Durrer: Das Appenzellerland mit seiner wunderschön-lieblichen Landschaft ist so heimelig und bietet eine ideale Ausgangslage für eine unvergessliche Ferienwoche.